Ich versuche wirklich, mich nicht politisch zu äußern. Aber angesichts der Europawahl 2024 und der aktuellen EM 2024, die von rassistischen Übergriffen flankiert wird, komme ich nun doch einmal auf das Thema „Europa“ zu sprechen. Das hat tatsächlich sehr viel mit meinem Buch „George und Deborah“ und auch mit dem von mir erfundenen Buchuniversum, dem Darkadium, zu tun, obwohl es ein Fantasy-Roman ist. Wieviel Europa steckt drin? Das verrate ich in diesem Blogartikel.
Inhalt
Settings in Fantasybüchern
Ich schreibe ein Urban Fantasy Buch, das 1964 spielt. Urban Fantasy bedeutet, dass es Bezüge zu unserer realen Welt gibt. In meinem Buchuniversum gibt es also die Welt und ihre Geschichte, wie wir sie kennen, und es gibt noch eine andere Welt, das „Darkadium“.
Nun werden solche Settings ja gern in Amerika situiert. Das verkauft sich oft besser. Aber ich finde ja, dass wir zu viel Amerika in unserer Popkultur haben (nichts gegen die USA, ich bin ein Fan!), und da ich selbst noch nicht in Amerika war, fällt es mir leichter, über Orte zu schreiben, die ich kenne. In meinem Schreiben habe ich bewusst Deutschland und Europa als Hauptschauplatz gewählt.
Warum? Zum einen aus identifikatorischen Gründen: Meine Leser:innen werden einiges wiedererkennen, und auch für mich ist das Schreiben leichter. Zum anderen haben wir spätestens seit Grimm’s Märchen eine lebendige Fantasykultur in Deutschland und Europa und wir haben alte Wälder, die als Kulisse eine wichtige Rolle in meinem Buch spielen. Die deutsche Geschichte bot einen zusätzlichen Reiz, denn 1964 gab es noch die DDR, und der Roman spielt im Grenzland, im Harz.
Die Figuren in meinen Geschichten
Meine Geschichte hat ihren Ursprung also in Deutschland, aber die Figuren stammen aus ganz Europa, und das auch ganz bewusst: Mir war ein europäischer Gedanke wichtig. Ich wollte auf gar keinen Fall einen weiß-deutschen Cast :o.
Mein Protagonist George McKay ist Schotte, geboren 1554, also rund 250 Jahre nach dem Tod von William Wallace, dessen Leben in „Braveheart“ verfilmt wurde. Sein love interest 1964 und weibliche Hauptrolle meines Buches ist Deborah de Rohan. Sie hat deutsch-französische Wurzeln und hat übrigens in Amerika studiert, wo sie eine Beziehung mit einem Wampanoag-Indianer hatte. Sein love interest der Rückblende ist Xara. Sie ist Halbdarkadierin wie er und hat in ihrer Ahnenreihe afrikanische Wurzeln.
Der beste Freund von George und Protagonist der Novelle „Tango und Tod“ ist Tamás Bethlen. Er ist Ungar. Seine Frau ist Sophia Bethlen, geborene Mendoza. Sie ist Halbdarkadierin und Spanierin.
Der beliebte Werwolf Louis aus den Bethlen-Wölfen ist Franzose. Die Werwolf-Geschwister Byron und Abby Blackwood sind Engländer. Sie tauchen erstmals in „Tango und Tod“ auf, aber auch in „George und Deborah“, und sie sind auch bei den „Bethlen-Wölfen“ dabei.
In einer bisher nicht veröffentlichten Kurzgeschichte tritt die Wahrsagerin Azize auf. Sie türkische Wurzeln. Für weitere Geschichten plane ich eine weitere Ausdehnung von Kulturen und Ethnien über den gesamten Erdball. In meiner Welt gibt es nur zwei „Rassen“, nämlich die menschliche und die darkadische – und beide sind sich viel ähnlicher, als manchen von ihnen lieb ist. Ihr Ursprung ist derselbe.
Neben den genannten Figuren treten eine Menge weiterer Figuren auf, die natürlich ihre Wurzeln in anderen Dimensionen haben, aber da haben wir auch schwarze Hautfarben und einige queere Figuren dabei.
Europäische Schauplätze und Geschichte
Die Schauplätze verteilen sich quer über den europäischen Kontinent: „George und Deborah“ spielt in der 1964-Zeitebene in Deutschland. Der Rückblick ins 19. Jahrhundert spielt in einer anderen Dimension und in England. Es gibt Querverweise auf Ereignisse in Ungarn.
„Tango und Tod“ spielt 1961 in dem fiktiven Ort Cala Dorada in Spanien. Meine jüngste Kurzgeschichte „Road Wolf“ spielt in Frankreich an der Atlantikküste irgendwann in den 70ern mit Abby Blackwood in der Hauptrolle.
Im geplanten zweiten Band meiner Trilogie werde ich mich übrigens auch der europäischen Geschichte widmen. Der 30jährige Krieg wird im Fokus der Rückblende stehen und sehr viel Hintergrundinfos zu Georges Leben liefern.
Europa, EM – quo vadis?
Es ist nicht alles gut in Europa, im Gegenteil. Aber es ist auch nicht so schlecht, wie manche Kräfte uns erzählen wollen. Europa hatte immer eine sehr kriegerische Geschichte. Ich schätze mich glücklich, dass ich bisher weitgehend verschont davon war und meine Kinder bisher in Frieden aufwachsen können. Ich wünsche mir, dass das so bleibt.
Ich mag den europäischen Gedanken sehr, und ich hoffe, dass wir es auch im Großen schaffen, zusammenzuarbeiten, genauso wie die Figuren in meinem Buch, um das Böse zu bekämpfen.
Hast du Gedanken dazu oder magst du auf deinem Blog das Thema aufgreifen? Dann verlink hier gern deinen Blogartikel in den Kommentaren!
1 Gedanke zu „Wie viel Europa steckt in meinem Buch?“