Nachdem ich den „Übergang“ verschlungen habe, musste ich natürlich auch den zweiten Band der Passage-Trilogie lesen: „Die Zwölf“ von Justin Cronin. Auch dieses Buch hat mich mehr als gefesselt: Action, Drama, Weltuntergang – das Buch bietet einfach alles, was eine gute Geschichte braucht. Justin Cronin macht hier nochmal ein ganz episches Fass auf. Die Trilogie ist insgesamt eins meiner Lese-Highlights und zählt zu meinen heißesten Buchempfehlungen 2021.
Die Zwölf Justin Cronin – Band 2 der „Passage-Trilogie“
Zu Anfang waren es zwölf Kriminelle, die auf die Todesstrafe warteten. Statt dessen wurden sie für ein geheimes Experiment auserwählt. Es sollte den Fortschritt bringen, aus ihnen sollten mehr als nur Menschen werden. Doch es schlug fehl. Jetzt sind es diese Zwölf, die das Leben auf der Erde bedrohen und das Ende der Menschheit bedeuten könnten. Und die letzte Hoffnung ruht auf einem Mädchen. Amy ist die einzige, die sich der Macht der Zwölf entgegenstellen kann. Aber der Gegner ist stark, und Amys Kraft scheint mehr und mehr zu schwinden…
Spoilerwarnung
„Die Zwölf“ von Justin Cronin ist der zweite Band der Passage-Trilogie. Der erste Band ist „Der Übergang“, den ich hier vorgestellt habe. Wenn Du diesen noch nicht kennst, solltest Du ab jetzt lieber nicht weiterlesen. Die nachfolgende Rezension enthält Spoiler, da es nicht möglich ist, ein Buch vollständig zu besprechen ohne gewisse Handlungsverläufe oder Figurenentwicklungen auszulassen.
Rezension „Die Zwölf“ von Justin Cronin
Die Erzählung rund um „Die Zwölf“, von denen einer – Babcock – ja bereits in „Der Übergang“ besiegt wurde, setzt einige Jahre nach den Geschehnissen des ersten Bandes ein. Das ist erstmal gewöhnungsbedürftig, denn sogleich wird klar: Nichts ist wirklich gut. Ein paar Figuren fehlen, zunächst auch erst einmal ohne Erklärung. Sarah zum Beispiel. Mausami und Theo, die ja am Ende des „Übergangs“ nochmal auf mysteriöse Weise dem Tode entronnen sind, sind mittlerweile tot. (Sorry an alle, die das hier trotz Spoilerwarnung lesen!)
Amy lebt in einem Kloster (?) und kümmert sich um den Sohn von Mausami und Theo, Caleb, der in Peter seinen Vater hat, der aber für die Armee arbeitet und zunächst gemeinsam mit Alicia, deren übermenschliche Fähigkeiten alle in Erstaunen versetzen, an der Verfolgung eines weiteren Viral-Anführers – was dann zu weiteren Problemen und einem gnadenlosen Showdown am Ende führen wird.
Bis es soweit ist, holt Justin Cronin in seiner Erzählung aber noch einmal richtig aus: Wir lernen eine Reihe neuer Figuren kennen, die in Kerrville, Texas, der letzten Kolonie der Menschen, ansässig sind, darunter die tragische Figur Tifty. Bekannte Gesichter aus dem „Übergang“ wie Greer werden jetzt wichtiger. Sie alle sammeln sich als Truppe und nähern sich ihrem Kampf gegen die Virals auf verschiedene Weise.
Cronin reicht das allein aber noch lange nicht, um die Geschichte seiner Virals zu erzählen: Er springt noch einmal hundert Jahre zurück, in die Zeit, als die Virals zum ersten Mal losbrachen und Millionen Menschen infizierten und zu Virals machten. Im „Übergang“ haben wir diese Zeit nur durch Wolgasts Augen und zwei Zeitungsberichte erlebt.
In „Die Zwölf“ werden die Ereignisse aus der Sicht verschiedener Figuren geschildert. Der Clou daran: All diese Figuren, 100 Jahre vor der Handlungsebene der „Zwölf“ haben einen direkten Bezug zu bereits bekannten Charakteren.
Natürlich geht das Aufreißen dieses epischen Horizonts und das Einführen so vieler Figuren und Handlungsstränge nicht ohne Längen. Ausnahmslos alle Kapitel enden mit Cliffhanger und beginnen dann mit etwas völlig Neuem. Das ist ein erzählerischer Trick, der zuweilen die Geduld des Lesers strapaziert.
Doch eins kann ich versichern: Es lohnt sich! Es lohnt sich sowas von!
Fazit
„Die Zwölf“ ist wie der Vorgänger meisterhaft komponiert. Cronin bringt Figuren und Handlungsstränge ruhig und präzise in Stellung und verknüpft dann einige Erzählungen sehr überraschend miteinander. Die Handlung ist actionreich, blutig und gipfelt in einem Showdown, von dem Hollywood sich gut was abschauen könnte.
Es gibt die ganz großen Dramen-Momente, wenn die Armee z.B. Menschen als Köder für die Virals verwendet, um dann alle im Napalmregen zu vernichten, und es gibt die ganz persönlichen Schicksalsschläge wie die von Tifty oder Alicia, deren Schicksale in diesem Buch vielleicht die schwersten sind.
Es gibt auch die ganz, ganz berührenden Momente, die ich hier natürlich nicht verrate. Wer den „Übergang“ schon gelesen hat: Beim Ende, als Wolgast als Viral wieder auftauchte, habe ich geweint. Und während der „Zwölf“ musste ich auch weinen. Wegen Wolgast, wegen Sarah und wegen weiteren Figuren. Es ist traurig, aber es ist auch schön – ein perfektes Buch!
Die Passage-Trilogie Reihenfolge
Die Passage-Trilogie besteht aus den drei Büchern „Der Übergang“* (Band 1), „Die Zwölf“* (Band 2) und „Die Spiegelstadt“* (Band 3). Die Bücher solltest Du unbedingt in der Reihenfolge lesen! Es ist nicht so einfach möglich, mittendrin einzusteigen.
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