Heute habe ich ein Buch mitgebracht, das so richtig in keine meiner Kategorien passt, aber das mich trotzdem täglich begleitet und ich dir ans Herz legen möchte. Es geht um den Stoizismus und heißt „Daily Stoic“ von Ryan Holiday. Es ist auch auf Deutsch erschienen (Links unten), und ich kann es dir SEHR als täglichen Ratgeber ans Herz legen, ganz besonders in einer Zeit wie im Moment, in der man sich vielleicht ohnmächtig fühlt angesichts der Dinge, die sich auf dem politischen Parkett abspielen.
Inhalt
Daily Stoic Steckbrief

Wie findet man das wahre Glück? Wie lässt sich Erfolg wirklich bemessen? Und wie geht man mit den Herausforderungen des Alltags wie Wut, Trauer und der Frage nach dem Sinn des Ganzen um? Was große Geister wie George Washington, Friedrich der Große, Weltklassesportler oder Top-Performer längst für sich entdeckt haben, liegt mit »Der tägliche Stoiker« erstmals gesammelt vor.
New York Times-Bestsellerautor Ryan Holiday und Stephen Hanselman haben das Wissen der Stoiker in 366 zeitlose Lektionen verpackt und zeigen, dass die Philosophie des Stoizismus nicht nur zeitlos, sondern gerade für unsere hektische und unsichere Zeit ein Segen ist. Weisheit, Mut, Gerechtigkeitssinn und Selbstbeherrschung sowie Gelassenheit lassen sich erlernen und helfen uns, in der zunehmenden Komplexität unserer Welt zu bestehen. Die uralten Weisheiten der Stoiker, gesammelt und kommentiert, unterstützen bei diesen alltäglichen Herausforderungen.
Rezension oder wie werde ich Stoiker?
Ich folge den zahlreichen Instagram-Kanälen von Ryan Holiday und habe auch schon ein Buch aus seiner Prä-Stoiker-Ära gelesen, früher hat er nämlich Marketingbücher geschrieben. Den „Daily Stoic“ mag ich, weil er für jeden Tag des Jahres einen kurzen Text – meist eine halbe Seite – als Impuls mitgibt. Das ist eine angenehme Länge zum Lesen und täglich ein kleiner Reminder für die eigene Achtsamkeit. Jeder Tag beginnt mit einem Zitat eines Stoikers, z.B. Marcus Aurelius oder Epictet, und dann schreibt Ryan in ein, zwei Absätzen was dazu.

Dass ich Stoikerin bin, war mir nie so wirklich klar, aber seit ich Ryan folge und je mehr ich über die Stoiker lerne, desto mehr kann ich mich nicht nur mit dem Stoizismus identifizieren, sondern desto mehr entdecke ich, dass ich das irgendwie unwissentlich auch so schon gelebt habe. Im Grunde geht es um die Frage: Was kann ich kontrollieren oder ändern und worauf habe ich keinen Einfluss?
Die ernüchternde Erkenntnis ist: Ich habe viel weniger Kontrolle, als ich gern hätte. Ich kann bestimmte Ereignisse nicht beeinflussen. Ich kann nur entscheiden, wie ich selbst darauf reagiere. Doch wie gelangt man zu der Klarheit, die es braucht, um diese Entscheidung zu treffen? Vielleicht kennst du das alte Gebet:
„Accept the things, you cannot change, have the courage to change the things you can and the wisdom to know the difference.“
Genau da setzt der Stoiker ein: Sortiere deine Gedanken und deine Gefühle. Was kann ich beeinflussen oder gar kontrollieren? Und wie werde ich mit dem fertig, das außerhalb meines Einflussbereichs liegt?
Das Buch ist als Lektüre für ein ganzes Jahr ausgelegt, die Monate bilden Kapitel, zum Beispiel „Klarheit“ oder „Achtsamkeit“. Ich lese meist morgens eine oder zwei Seiten und nehme mir den jeweiligen Impuls mit. Immer wieder stelle ich fest, dass schon die alten Römer mit Dingen zu kämpfen hatten, die uns auch heute noch beschäftigen: Der Kampf gegen den inneren Schweinehund und das Unterscheiden zwischen Dingen, gegen die ich machtlos bin und der Entscheidung, dort etwas zu unternehmen, wo ich Einfluss nehmen kann.
Das Buch ist für alle, die viel grübeln, aber auch alle, die sich Klarheit wünschen; ein weiser Ratgeber für den Alltag. Mir gibt die Lektüre sehr viel für meinen Alltag, und ich ziehe sehr viel Kraft daraus, ganz besonders in diesen Zeiten. Das Buch gibt mir Kraft und Mut – als Mutter und als Autorin.
Was ist der Stoizismus?
Die ältere Stoa wird auf ca. 330 v. Chr. datiert und wurde von Zenon von Kition begründet. Im Lauf der Jahrhunderte entwickelte sich die Stoa weiter. Marcus Aurelius und Epictet, die in „Daily Stoic“ am häufigsten zitiert werden, gehören dem jüngeren Stoizismus an. Der Kern ihrer Lehre besagt: Ändere, was du ändern kannst, und lass an dir vorbeiziehen, was du nicht beeinflussen kannst. Die Kunst des Stoizismus ist, den Unterschied zu erkennen. Das geschieht durch Achtsamkeit und Selbstreflektion. Das Buch „The Daily Stoic“ gibt dafür einen guten Ausgangspunkt.
Wie kann mir der Stoizismus helfen?
Ich finde: Ja! Die Beschäftigung mit dem Stoizismus führt zwangsläufig zu Achtsamkeit und Selbstreflektion und darüber zu der Erkenntnis, dass es deine Entscheidung ist, ob und wie du auf äußere Ereignisse reagierst. Es geht darum, sich zu fragen, welchen Dingen man Raum gibt und um die Entscheidung, mit was man seine Zeit und seine Gedanken beschäftigt. Mir hilft der Stoizismus sehr im Alltag als Mutter, als Arbeitnehmerin und als Autorin.
Autorenleben und wie mir der Stoizismus hilft
Wenn dieses Buch irgendetwas mit Schreiben zu tun hat, dann wohl am meisten mit dem Thema „Mindset“. Ich weiß, das Buzzword wird von den ganzen selbst erklärten Coaches auf Instagram überstrapaziert, aber die gute Nachricht ist: Statt einem 3.000€-Kurs musst du dir nur dieses Buch kaufen ;).
Nach fast zehn Jahren Selbstständigkeit kann ich sagen: Es gibt nicht den einen, geraden Weg und den einen Trick, um erfolgreich zu sein. Meist ist es eine Mischung aus äußeren und inneren Umständen, und viele Coaches basteln daraus gern eine Mindset-Sache, die sie dann teuer verkaufen.
Nein, dieses Buch verspricht dir keinen kommerziellen Erfolg, sondern es gibt einem das Rüstzeug, um in der (digitalen) Welt zu überleben: Der Algorithmus hat sich geändert und deine Reichweite ist gesunken? Der Stoiker sagt: Du hast keinen Einfluss auf den Algorithmus, nur auf die Qualität deiner Inhalte. Konzentrier dich also lieber darauf und beschwere dich nicht.
Das „Beschwere-dich-nicht“ fällt mir im Alltag schwer, aber ich übe es jeden Tag, und es geht mir tatsächlich besser damit. Akzeptiere die Dinge, die du nicht ändern kannst und konzentriere dich auf das, was in deiner Macht steht. Verschwende deine Zeit nicht mit (imaginären) Sorgen. Nehme dein Recht wahr, dich nicht zu allem äußern und eine Meinung haben zu müssen. All das kann man trainieren, und ich habe sogar die Erfahrung gemacht, dass es mir in meinem Autorenleben, also beim Schreiben, beim Überarbeiten und beim Marketing hilft.
Buch kaufen
Daily Stoic – Der tägliche Stoiker
Klare Leseempfehlung: Wer gern achtsamer leben möchte, sich manchmal überwältigt vom Leben (oder den Nachrichten) fühlt, findet in „The Daily Stoic“ einen weisen Ratgeber.

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