Diese Rezension habe ich neulich schon angekündigt: Im Urlaub habe ich „Das Lied der Krähen“ von Leigh Bardugo gelesen. Meine Schwester, die mir immer die besten Bücher schenkt, ahnte wohl, wie sehr ich dieses Buch brauchte! Ich habe es geliebt! Das Buch lebt durch seine wunderbaren Charaktere, die mir beim Lesen alle sehr ans Herz gewachsen sind. Wenn du wissen willst, ob das Buch auch was für dich ist, lies weiter.
Inhalt
Ketterdam – pulsierende Hafenstadt, Handelsmetropole, Tummelplatz zwielichtiger Gestalten: Hier hat sich Kaz Brekker zur gerissenen und skrupellosen rechten Hand eines Bandenchefs hochgearbeitet. Als er eines Tages ein Jobangebot erhält, das ihm unermesslichen Reichtum bescheren würde, weiß Kaz zwei Dinge: Erstens wird dieses Geld den Tod seines Bruders rächen. Zweitens kann er den Job unmöglich allein erledigen …
Mit fünf Gefährten, die höchst unterschiedliche Motive antreiben, macht Kaz sich auf in den Norden, um einen gefährlichen Magier aus dem bestgesicherten Gefängnis der Welt zu befreien. Die sechs Krähen sind professionell, clever, und Kaz fühlt sich jeder Herausforderung gewachsen – außer in Gegenwart der schönen Inej …
Das Lied der Krähen von Leigh Bardugo – Rezension
Bevor ich dieses Buch zu lesen begann, habe ich mich gefragt, was an einer Meisterdieb-bricht-in-Hochsicherheitsgefängnis-ein-Geschichte so gut sein soll. Den Klappentext auf dem Buch (nicht den, den ich hier gepostet habe) fand ich eher nichtssagend. Nichts könnte dieses Buch schlechter zusammenfassen.
Ich war skeptisch, aber neugierig, weil mir das Buch von meiner Schwester geschenkt wurde, die mir immer gute Bücher schenkt, und weil mir das Buch auf Instagram empfohlen wurde.
Heute gebe ich diese Empfehlung weiter! Die Geschichte der Krähen hat alles, was eine gute Geschichte braucht, steckt voller überraschender Wendungen und überzeugt mit seiner einzigartigen Kulisse und Sprache. Ich bin absolut begeistert von „Das Lied der Krähen“ von Leigh Bardugo.
Zugegeben, die ersten drei Kapitel muss man etwas kämpfen. Mein Mann, der das Buch aktuell liest, hat mit das auch bestätigt. Ketterdam ist eine atemberaubende Kulisse, ein Moloch finsterer Geldmacher und Halsabschneider, und das „Barrel“, der Ortsteil, in dem wir Kaz Brekker und seine Truppe kennenlernen, ist ein Ort der Diebe, Glücksspieler und Halunken. Dabei geht es in der Hafenstadt nicht nur um die Banden, sondern auch um die Ketterdamer Börse und die reichen Händler, die nicht weniger verkommen sind als die, die sie Abschaum nennen.
Allein für das Worldbuilding möchte ich Leigh Bardugo gratulieren. Das Buch ist ein brillantes Beispiel für eine gelungene Symbiose von Geschichte und Cover, denn schwarz fällt mir als erstes ein, wenn ich an den Roman denke.
Mir gefällt, dass sie holländische Straßen- und Charakternamen zugrunde gelegt hat. Technisch befinden wir uns ungefähr im 18./19. Jahrhundert würde ich sagen, obwohl die Welt natürlich eine komplett eigene ist. Leigh Bardugo entwirft verschiedene Völker und Kulturen. Am faszinierendsten sind die „Grisha“, ein magiebegabtes Volk, das unerbittlich von den Fjerdan, ein skandinavisch anmutendes Volk gejagt wird.
Die Hauptrolle dieses Buches ist tatsächlich die Kulisse und ihre Figuren. Kaz Brekker ist ein gerissener Meisterdieb, ein Sherlock Holmes der Diebe, und es macht Spaß, ihm und seinen schrägen Leuten, die jeder für sich etwas Besonderes sind, dabei zuzusehen, wie sie dieses Abenteuer bestehen. Jeder der sechs Charaktere hat eine ganz eigene, besondere Geschichte, und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.
Erzählt wird die Geschichte aus fünf verschiedenen Erzählperspektiven, was das Tempo hoch hält und einige Twists erst möglich macht. Gleichzeitig lernen wir so jede Figur in ihrem Innersten kennen und fiebern mit, zumal wir immer wieder zweifeln dürfen, ob alle Charaktere ehrlich sind, und ob man sich auf alle verlassen kann. Das Buch wird gern mit „Ocean’s Eleven“ verglichen, und der Vergleich passt auf jeden Fall, was die Gefängniseinbruch-Geschichte angeht. Die Figuren sind aber vielschichtiger und tiefgründiger, und das ist das Spannende und Interessante an dem Buch.
Leigh Bardugo hat ihre Grishawelt sehr geschickt mit den Figuren und dem Gefängnisausbruch verwoben. Je tiefer man vordringt, desto komplexer werden Figuren und die Geschichte: Natürlich geht es nicht nur darum, einen Wissenschaftler aus dem Gefängnis zu befreien. Es geht um offene Rechnungen mit alten Feinden, um Rache, die Liebe und natürlich extrem viel Geld.
Ich liebe komplexe Figuren und Gechichten wie diese. Es war ein Lesefest und ein absolutes Highlight für mich.
Andere Rezensionen zu „Das Lied der Krähen“
Eine etwas andere Meinung zu „Das Lied der Krähen“ habe ich hier gefunden. Eine weitere, begeisterte Stimme zu der damals zunächst auf Englisch erschienenen Ausgabe findest du hier.
Weitere Bücher von Leigh Bardugo: Die Krähen-Dilogie und das Grishaverse
„Das Lied der Krähen„* ist in sich abgeschlossen, aber es gibt einen fiesen Cliffhanger am Ende. Den zweiten von zwei Bänden, „Das Gold der Krähen„*, lese ich aktuell.
Das „Grishaverse“ umfasst die folgenden Bücher:
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1 Gedanke zu „Das Lied der Krähen – Leigh Bardugo“