Schon vor einiger Zeit haben mein Sohn und ich den „Ickabog“ von J.K. Rowling beendet – das Buch hatte ich ihm vorgelesen. Es ist eine Geschichte darüber, wie Lügen und Machtgier einen Staat in ein autoritäres Regime verwandeln und könnte tatsächlich kaum aktueller sein.
Inhalt
Der Ickabog

Der Ickabog kommt …
Ein sagenumwobenes Ungeheuer, ein Königreich in großer Gefahr und zwei Kinder, die außergewöhnlichen Mut beweisen müssen. In diesem ganz besonderen Märchen geht es um den Sieg von Hoffnung und Freundschaft gegen alle Widrigkeiten, erdacht von einer der besten Geschichtenerzählerinnen der Welt, J.K. Rowling.
Schlaraffien war einst das glücklichste Königreich der Welt. Es gab Gold zuhauf, einen König mit einem unglaublich schneidigen Schnurrbart und dazu Metzger, Bäcker und Käser, die mit den erlesenen Produkten ihrer Handwerkskunst Menschen vor Begeisterung zum Tanzen brachten, wenn sie davon aßen.
Alles war perfekt – wenn man einmal vom nebligen Marschland im Norden absieht, wo einer Legende nach der schreckliche Ickabog haust. Natürlich weiß jeder, dass der Ickabog nur ein Mythos ist, mit dem man kleinen Kindern Angst macht. Das Lustige an solchen Geschichten ist aber, dass sie manchmal ein eigenes Leben entwickeln.
Kann ein Mythos zur Absetzung eines beliebten Königs führen? Kann er ein Land an den Rand des Verderbens bringen? Und kann er zwei Kinder völlig unerwartet in ein gefährliches Abenteuer stürzen?
Wer mutig ist, kann diese Seiten aufschlagen, in die Geschichte eintreten und es selbst herausfinden …
Eine wunderschöne Hardcover-Ausgabe, ideal zum Vorlesen und Verschenken. Die prächtigen farbigen Illustrationen der jungen Gewinner*innen des Ickabog-Malwettbewerbs erwecken die Geschichte zum Leben.
Der Ickabog – Rezension
Ich habe das Buch meinem siebenjährigen Sohn vorgelesen, und ich kann direkt sagen, dass die kurzen Kapitel von maximal fünf Seiten eine sehr angenehme Vorlesegröße sind. Mein Sohn fand die Geschichte spannend, allerdings hatten wir beide zunächst Schwierigkeiten, uns in der Geschichte zurecht zu finden.

Ich muss gestehen, dass ich die ganzen Namen der Figuren albern und ein bisschen blöd fand. Die beiden Minister, die die Eitelkeit des sehr naiven Königs ausnutzen und sich das Königreich Schlaraffien unter den Nagel reißen, heißen „Schlabberlot“ und „Spuckelwert“. Die Kinder heißen zum Beispiel „Wim Wonnegleich“ und „Lilli Lerchensporn“, und es kommen weitere telling names hinzu, also Namen, die die Figur charakterisieren – Hauptmann „Ehrenwert“ spielt zum Beispiel auch noch eine Rolle.
Für meinen Geschmack war das etwas übertrieben, und mein Sohn hat das auch gar nicht so gecheckt. Ihm ist es aber auch nicht negativ aufgefallen, von daher – es ist ein Kinderbuch, da will ich mal nicht so streng sein ;).
Der Einstieg in die Geschichte – ich wusste gar nichts über das Buch – war für mich gewöhnungsbedürftig. Hätte ich es nicht vorlesen müssen, hätte ich es nach zwei Kapiteln abgebrochen. Ich fand den König direkt blöd und die ganzen Namen und dieses fluffige Schlaraffien-Setting ging mir auf die Nerven, denn alle Bewohner Schlaraffiens sind strunzdumm. Ich sah die Intrigen der Herren Schlabberlot und Spuckelwert kommen und hatte schon keinen Bock mehr, das alles zu lesen.
ABER!
Die Geschichte entwickelte sich immer dramatischer und spannender. Nach dem ersten zufälligen Tod müssen Schlabberlot und Spuckelwert weitere Lügen erfinden, um ihre Intrige zu tarnen, was zu immer drastischeren Maßnahmen führt. Innerhalb weniger Jahre wirtschaften sie das einst blühende Schlaraffien zugrunde. Wer gegen das neue Regime ist und die Lügen nicht glaubt, landet im Kerker oder unter der Erde. Die Geschichten der einzelnen Figuren entwickeln sich zum teil sehr dramatisch, womit ich nach dem weichgespülten Anfang gar nicht gerechnet habe. Das gefiel mir dann aber sehr, und ich habe mich dann abends auch aufs Vorlesen gefreut.
Der Stil des „Ickabogs“ ist anders als bei „Harry Potter“, viel kindlicher, mit klaren, kurzen Sätzen. Auch das missfiel mir zu Anfang, aber die Geschichte konnte mich dann doch noch packen.
Fazit
J.K. Rowling ist eine spannende Geschichte darüber gelungen, wie ein Staat korrumpiert und in einen autoritären Staat verwandelt werden kann – aktueller kann ein Kinderbuch kaum sein! Insgesamt ist es eine schöne, spannende Geschichte und am Ende haben mir die bescheuerten Namen nichts mehr ausgemacht. Ein tolles Vorlesebuch für Kinder.
Die Website von J.K. Rowling findest du hier. Den „Ickabog“ bekommst du bei amazon* oder gebraucht bei Medimops*.
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