Dass ich Band 2 der Bibliothekare-Buchreihe von Genevieve Cogman lesen wollte, unterstreicht einmal mehr, wie genial ich Band 1, „Die unsichtbare Bibliothek“ fand. Ich musste unbedingt den Folgeband lesen und verrate auch schon, dass ich auch noch Band 3 lesen werde. Auch Band 2 der Bibliothekare-Reihe „Die maskierte Stadt“ hat mir sehr gut gefallen. Das Buch hat übrigens nichts mit Corona zu tun, es ist bereits 2016 erschienen und entführt uns ins Venedig des späten 19. Jahrhunderts.
Irene, Agentin der unsichtbaren Bibliothek, hat gerade auf einer zwielichtigen Auktion ein seltenes Werk von Bram Stoker gewonnen, als sie und ihr Assistent Kai überfallen werden. Zu spät erkennt Irene, dass es nicht um das Buch, sondern um Kai geht. Er wird mithilfe eines hinterlistigen Tricks entführt. Irene beginnt fieberhaft zu ermitteln. Wer sind die Täter? Wohin haben sie Kai gebracht? Und was wollen sie von ihm? Die Antworten verschlagen selbst Irene die Sprache …
Muss man „Die unsichtbare Bibliothek“ gelesen haben, um „Die maskierte Stadt“ zu verstehen?
Kurzantwort: Ja, es ist besser! Langantwort: Das Universum rund um die Bibliothek von Genevieve Cogman ist sehr umfassend und komplex. In Band 1, der nebenbei bemerkt ein ganz außerordentliches Lesevergnügen bietet, werden sehr viele Dinge und Figuren angelegt und erklärt. „Die maskierte Stadt“ steht inhaltlich zwar für sich und ist in ihrer Hauptgeschichte abgeschlossen, knüpft aber an einigen Nebenfäden und den Charakteren des ersten Bandes an. Vieles erschließt sich einfacher, wenn man mit Band 1 der Bibliothekare-Buchreihe vertraut ist. Band 2 taucht insgesamt tiefer in das Universum ein und verleiht den Charakteren und ihren Beziehungen untereinander mehr Tiefe.
Spoilerwarnung
Die Bibliothekare-Buchreihe beginnt nun eigentlich erst mit diesem zweiten Band. Wenn Du den ersten Band noch nicht gelesen hast, empfehle ich Dir den zuerst zu lesen, meine Rezension über „Die unsichtbare Bibliothek“ findest Du hier. Um „Die maskierte Stadt“ adäquat vorstellen zu können, gehe ich in dieser Rezension auf einige Ereignisse des ersten Bandes ein. Wenn Du ihn noch nicht kennst, enthält dieser Text Spoiler über den ersten Band!
Rezension: „Die maskierte Stadt“ – Band 2 der Fantasy Reihe um die „Bibliothekare“
Nachdem Irene und ihr Assistent Kai frisch in der Parallelwelt als feste Bibliothekare stationiert sind, in der der erste Band spielt, beginnt der zweite Band rasant: Irene und Kai haben inzwischen einige Bücher für die Bibliothek beschaffen können, sind aber noch auf der Suche nach einer besonderen Ausgabe von Bram Stoker’s „Dracula“. Nachdem sie das auf einer maskierten Auktion erstehen, werden sie auf dem Rückweg angegriffen, kurz darauf wird der Drache Kai entführt.
Irene muss widerwillig die Hilfe des Elfen Silver in Anspruch nehmen, um der Spur zu Kais Entführern in eine sehr chaosverseuchte Welt zu verfolgen. Ihre Reise führt sie in ein Venedig des 19. Jahrhunderts, eben die maskierte Stadt. Im Hintergrund bereitet sich Kais Familie – wie sich herausstellt, ist Kai der Sprössling einer königlichen Familie – bereits auf einen Krieg gegen die Elfen vor. Um den zu verhindern und um auch die Bibliothek selbst aus der Schusslinie zu halten, zieht Irene auf eigene Faust los und riskiert dabei, von der Bibliothek ins Exil verbannt zu werden.
Wieder einmal entführt Genevieve Cogman mit viel Witz ihre Leser in die Welt der Bibliothekare. Während der erste Band dieses Universum der Parallelwelten und der Bibliothek überhaupt erst installiert, geht es in „Die maskierte Stadt“ direkt ab: Als Leserin, die sich wahnsinnig gern in diese Welt fallen lässt, ist es eine Freude, wieder mit Irene loszuziehen.
Irene ist eine sehr erwachsene und abgeklärte Heldin. Ihre Gefühle für Kai sind deutlich stärker als die hauchzarten Andeutungen im ersten Band, aber natürlich lässt sie sich noch nicht zu einer Romanze hinreißen. Das finde ich persönlich sehr schön: Cogman gibt ihren Figuren sehr viel Zeit, sich zu entfalten und zu wachsen, auch wenn man sich zwischen den beiden schon etwas mehr wünscht als die ein oder andere Neckerei.
Es gibt ähnlich wie im ersten Band einige Wendungen, ganz viel Hommage an Sherlock Holmes, eine schöne Kulisse, eine feinsinnige Erzählsprache, Humor, rasante Action und die erwähnte Liebesgeschichte, die als kleines Pflänzchen zwischen Irene und Kai hervorlugt – unausgesprochen, aber zweifelsfrei da.
Es ist schön, das auszukosten, und es ist schön, sich auf den nächsten Band zu freuen. Ich empfehle „Die maskierte Stadt“ allen, denen schon die „Unsichtbare Bibliothek“ gefallen hat, den ich aber unbedingt zuerst zu lesen empfehle.
Wer schon den ersten Band der Fantasy-Reihe mochte, wird hier gern tiefer in die Welt der Bibliothekare eintauchen. Wer einen Sinn für Venedig und das 19. Jahrhundert hat, umso mehr!
Die Bibliothekare Buchreihe
“Die maskierte Stadt” ist der zweite Band der Bibliothekare-Reihe von Genevieve Cogman. Band 1, „Die Unsichtbare Bibliothek“, habe ich hier rezensiert. Es war ein absolutes Lese-Highlight! Alle Titel im Überblick siehst Du hier:
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