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Überragend: „Die unsichtbare Bibliothek“ von Genevieve Cogman

„Die unsichtbare Bibliothek“ von Genevieve Cogman war ein Tipp aus einem Bücherforum, den ich heute gern und wärmstens weitergebe: Das Buch ist für mich ein absolutes Highlight der Fantasy-Literatur und ein Muss für jeden Buchliebhaber! Die Geschichte hat alles, was eine gute Geschichte braucht: Eine sympathische, intelligente und erwachsene Heldin, eine phantastische Welt (genau genommen sogar mehrere), eine gigantische Bibliothek, eine hauchzarte Liebesgeschichte, einen Meisterdetektiv und natürlich Elfen, Vampire und Drachen, die alle auf der Jagd nach einem Buch sind.

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Die unsichtbare Bibliothek – ein Ort jenseits von Raum und Zeit und ein Tor zu den unterschiedlichsten Welten. Hier werden einzigartige Bücher gesammelt und erforscht, nachdem Bibliothekare im Außendienst sie beschafft haben. Irene Winters ist eine von ihnen. Ihr aktueller Auftrag führt sie in eine dem viktorianischen London ähnelnde Welt, wo eine seltene Version der Grimm’schen Märchen aufgetaucht ist. Doch was als einfacher Einsatz beginnt, wird allzu schnell ein tödliches Abenteuer…

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Rezension

Irene Winters ist Bibliothekarin der unsichtbaren Bibliothek, die jenseits von Zeit und Raum existiert und in der unzählige Türen zu Parallelwelten führen, in denen sich die Geschichte der Menschheit immer etwas anders entwickelt hat. Ihr wird der junge Kai zur Ausbildung zugeordnet, und gemeinsam begeben sie sich in ein viktorianisch anmutendes London, um dort eine besondere Ausgabe der „Grimm’s Märchen“ zu ergattern. Offenbar sind sie nicht als Einzige an diesem Exemplar interessiert, und eine spannende Erzählung im Stil einer Sherlock-Holmes-Detektivgeschichte entführt die Leserin in ein phantastisch-abenteuerliches Lesevergnügen.

„Die unsichtbare Bibliothek“ ist der erste Band einer Reihe – die Reihenfolge gibt es weiter unten – und ein gelungenes Romandebüt von Genevieve Cogman. Die Geschichte und Erzählstruktur hebt sich deutlich von anderen Fantasyromanen ab und besticht durch sprachliche Raffinesse, Humor und liebevoll gestaltete Figuren.

Anfangs ist noch nicht so richtig klar, was es mit den Parallelwelten auf sich hat. Diese Parallelwelten sind immer die Erde und nicht etwa ein anderer Planet oder eine andere Ecke des Universums wie z.B. bei Marvel. Die Erde hat sich nur immer anders entwickelt. Je nach „Chaosgrad“ treten in jeder Parallelwelt mal mehr und mal weniger phantastische Wesen, wie z.B. Vampire, Elfen oder Drachen auf.

Die Bibliothek selbst interessiert sich für die Politik oder die Technik der Welten herzlich wenig. Einzig wichtig sind literarische Werke, die sich zum Teil in nur winzigen Dingen unterscheiden. In der Bibliothek beschäftigt sich beispielsweise eine ganze Abteilung nur damit, Ausgaben von Goethes „Faust“ zu vergleichen. Als Literaturwissenschaftlerin schlägt in einer solchen Welt mein Herz natürlich höher! Irene Winters Job, als Bibliothekarin Bücher aus den Parallelwelten zu beschaffen, wäre mein absoluter Traumjob!

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Natürlich ist der Job einer Bibliothekarin nicht einfach ein Job. Es ist eine Lebensaufgabe! Irene ist wie alle Bibliothekare durch eine magische Tätowierung auf ihrem Rücken an die Bibliothek gebunden, die sich immer dann schmerzhaft meldet, wenn Irene droht, dem Chaos näher zu kommen. Ihre besondere Kraft ist die Sprache, eine Sprache, die in allen Parallelwelten Dingen und Gegenständen Befehle geben kann.

Auf ihrer wilden Jagd nach einer besonderen Ausgabe von „Grimm’s Märchen“ entdeckt Irene sehr bald, dass dieser Auftrag gefährlicher und dem Chaos näher ist, als jeder andere Auftrag zuvor. Ihr zur Seite stehen Meisterdetektiv Vale, der sehr an einen anderen literarischen Meisterdetektiv erinnert, und ihr Lehrling Kai, den ein besonderes Geheimnis umgibt. Verfolgt werden sie von einem schmierigen Elfen und dem abtrünnigen Bibliothekar Alberich, die ebenfalls an dem Buch interessiert sind, sowie einer Bibliothekskonkurrentin.

Ich kann gar nicht sagen, was mir am besten an diesem Buch gefällt: Zunächst ist da diese doch sehr erwachsene, abgeklärte Heldin. Irene ist kein Schulmädchen und nicht naiv. Sie ist eine reife Frau, die sich auch nicht so schnell rumkriegen oder von ihren Hormonen steuern lässt, und das, obwohl ihr Lehrling Kai doch sehr eindeutige Angebote macht. (Nachdem ich ja recht viel Lara Adrian gelesen habe, wo alle paar Seiten gepimpert wird, fand ich das hier sehr erfrischend.)

Die bereits erwähnte, seidene Liebesgeschichte (die noch lange keine ist, es nur eine Andeutung) findet sehr subtil und nur in Irenes Kopf statt und lässt viel Raum für alles, was noch in den Folgebänden kommen wird.

Zugegeben, obwohl schon das Eröffnungskapitel mit Action aufwartet, dauert es ein bisschen, bis man in der Geschichte ankommt. Es sind so viele Dinge, wie die Bibliothek, die Sprache, Parallelwelten und was es eigentlich mit dem allen auf sich hat, die man erst verstehen muss, aber wenn man dann mit Irene und Kai erst einmal auf der Jagd ist, nimmt die Geschichte immer mehr an Fahrt auf. Es gibt viel Action und die ein oder andere Wendung und Überraschung, spätestens als sich Kais Identität enthüllt, was ihn noch ein bisschen interessanter macht und mich natürlich bewog, auch den zweiten Band zu kaufen (aber darüber schreibe ich dann separat).

Insgesamt ist „Die unsichtbare Bibliothek“ von Genevieve Cogman ein Volltreffer und für mich ein absolutes Fantasy-Lesehighlight! Ich möchte noch erwähnen, wie gut die Autorin ihre Sprache beherrscht: Ihre Sätze sind ähnlich wie ihre Protagonisten tiefsinnig, hintergründig, oft mit einer Prise Ironie und alles in allem einfach sehr sehr charmant, sodass ich dieses Buch mit einem verschwörerischen Lächeln auf den Lippen genossen habe.

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„Die Bibliothekare“-Reihe rund um die unsichtbare Bibliothek und Irene Winters

„Die unsichtbare Bibliothek“ ist der Auftakt einer Reihe von Genevieve Cogman. (Den Folgeband stelle ich separat vor.) Alle Titel im Überblick siehst Du hier:

Die unsichtbare Bibliothek*

Die maskierte Stadt*

Die flammende Welt*

Das dunkle Archiv*

Das tödliche Wort*

Die verborgene Geschichte*

Die Bücher gibt es außerdem bei Buch24.de* und bei Bücher.de*.

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Passionierte Buchliebhaberin, großer Fan von Hobbits, Vampiren, Drachen, Metal und allem Magischen. Lebt mit Mann, Kindern und Hund in der Nähe des Teutoburger Waldes und schreibt an ihrem Dark Fantasy Debütroman.

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4 Gedanken zu „Überragend: „Die unsichtbare Bibliothek“ von Genevieve Cogman“

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