Im Juni war Pridemonth und auf Instagram gab es eine Aktion unter Schreibenden, nämlich einen „queeren Kuss“ zu beschreiben. Das Ganze lief unter dem Hashtag #queerekuessegegenrechts, und ich habe bei der Aktion mitgemacht. Da ich mich aber schwer tue, die Atmosphäre für so einen Kuss in kurz darzustellen, gibt es heute eine kurze, kostenlose Kurzgeschichte. Du findest sie außerdem auf Instagram, Wattpad und Inkitt unter dem Titel „Road Wolf“. Zu der Figur „Abby“ schreibe ich am Ende noch etwas. Viel Spaß beim Lesen!
Inhalt
Lesefeedback
Ich freu mich sehr über die Rückmeldungen zu der Geschichte, die ich über die verschiedenen Plattformen erhalten habe. Das spornt mich doch sehr an. Wenn dir die Geschichte auch gefällt, sag es mir doch gern im Kommentar, danke :)!
Projekte: Coming soon!
Hier findest du die Projekte, die als nächstes veröffentlicht werden. Wenn dich eine Geschichte interessiert, lege ich dir meinen Newsletter ans Herz – darüber erfährst du am ehesten, wann es soweit ist! Danke!
Tango und Tod – 1961
Bei einer Testamentseröffnung verliebt sich der junge Anwalt Tamás, der selbst einen schmerzhaften Verlust verarbeitet, in die geheimnisvolle Wahrsagerin Sophia, überraschende Erbin eines Vermögens. Während er selbst gegen seine Gefühle und seine wahre Identität kämpft, wird Sophia als Mordverdächtige verhaftet – ihr droht in Francos Spanien die Todesstrafe. Tamás findet sich in einen Mordfall und ein Drama um ein Familiengeheimnis verstrickt, das nicht nur an seinen Nerven, sondern auch an seiner falschen Identität nagt.
„Tango und Tod“ ist eine Geschichte aus dem Dämonenkosmos und erzählt die Liebesgeschichte zwischen Tamás und Sophia Bethlen.
Erscheint 2024, Romantasy-Novelle – spielt in Spanien 1961, kann separat gelesen werden. Aktuelle Informationen über dieses Projekt findest du hier.
#projekthalbdämon „George und Deborah“ – 1964
1964.
Der im Exil lebende Halbdarkadier George rettet die Druidin Deborah, nicht ahnend, dass die Begegnung ihn nicht nur in einen interdimensionalen Krieg zieht, sondern auch seine Gefühle auf eine harte Probe stellt.
Urban Fantasy, Roman, Band 1 des Dämonenkosmos. Das Buch wird im Hybrid Verlag erscheinen. Aktuelle Informationen über dieses Projekt erhältst du hier.
Road Wolf
Abby blieb im Dunkeln zurück und sah Sarah hinterher, die mit dem Arschloch verschwand. Ihre linke Gesichtshälfte schmerzte von dem Faustschlag. Er war es wert gewesen. Sie zog trotzig die Nase hoch und bemerkte erst jetzt, dass sie blutete. Fluchend wischte sie sich das Blut mit dem Ärmel fort. Sie hatte schon schlimmere Wunden davongetragen. Ihre Werwolfgene würden es richten. Sie grinste. Der Typ hatte sich voll in die Hose gemacht. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass er von einem Mädchen verprügelt werden würde. Dem hatte sie es gegeben. Sie kicherte. Schade, dass die Jungs nicht dabei waren. Wenn das Rudel da gewesen wäre, hätten sie diesen schäbigen Drecksladen in Schutt und Asche gelegt. Sie warf einen letzten Blick auf das »Sunset Beer«, die abgewrackteste Hafenbar der Atlantikküste, und würgte die Tränen nieder. Sie hatte ein Talent dafür, sich in die falschen Frauen zu verlieben. Sie schnaubte und kickte wütend eine Bierflasche über den Asphalt.
Ok, komm runter. Sie hat dich als Bodyguard engagiert und dich entlassen, als du deinen Job gemacht hast. Da war nie was zwischen euch. Da wird nie was zwischen euch sein. Sara steht auf Arschlöcher, nicht auf dich.
Abby warf den Kopf in den Nacken und stieß ein wütendes Wolfsgeheul aus. Der Wolf in ihr prickelte unter ihrer Haut. Sie schnaubte und riss entschlossen die Autotür auf. Sie würde wegfahren und verschwinden und Sara Moreau ein für allemal vergessen. Sie sank auf den Fahrersitz und ließ den Wagen an.
Beim Anfahren kurbelte sie das Fenster herunter. Langsam fuhr sie über den staubigen Parkplatz, als sie das hektische Klack-Klack hoher Hacken heranlaufen hörte. Sie schloss die Augen. Egal, was sie sagte, dieses Mal war es vorbei. Ende und aus. Genug ist genug. Sie fuhr weiter und achtete nicht auf Rück- oder Seitenspiegel.
»Abby?«, schluchzte Sara.
Abby stoppte den Motor und starrte sie an. Sara zog ihre Pumps aus und warf sie fort. Ihre Haare waren zerzaust, ihr Make-Up war zu einer nachtschwarzen Flut über ihr Gesicht zerlaufen, ihr Kleid hatte sie wohl ihm Gehen notdürftig übergestreift. Abby seufzte.
»Du hattest recht, ok? Ich war dumm. Ich war ein Arsch. Es tut mir leid, ok?«
»Ok, pass auf. Ich bring dich in die Stadt, aber dann bin ich weg, klar?«
Sara lief um den Van herum, setzte sich auf den Beifahrersitz und sah Abby an, die bewusst nach vorn schaute und wieder anfuhr. Sie kuppelte in den nächsten Gang und fuhr auf die Landstraße. Saras Hand legte sich auf ihre.
»Abby«, flüsterte sie.
Abby ignorierte sie.
Lass dich niemals mit einem Auftraggeber ein, verlieb dich niemals in einen Auftraggeber, dachte sie, verlieb dich niemals… ach, scheiße…
Sie fuhr rechts ran und sah Sara an, bereit, ihr eine Predigt über arschiges Verhalten zu halten. Sie wollte ihr ein paar Takte darüber erzählen, dass man nicht mit den Gefühlen anderer spielte, und dass sie nicht für solche Spielchen zu haben war, und darüber, dass sie sie vom ersten Moment an geliebt hatte. Sara beendete ihren Vortrag, bevor er begann. Ihre Lippen lagen auf ihren, ehe Abby Luft holen konnte. Abby versank in dem Kuss und ließ sich fallen in die Berührung und das Verlangen, das sie erfüllte. Saras Lippen trugen sie hinfort, ihr Duft hüllte sie ein wie jedes Mal, wenn sie ihr zu nahe kam. Abby zog sie zu sich.
»Abby«, stöhnte Sara leise, »Oh, Abby, warte.«
»Ich bin hier, ich gehe nie wieder weg.«
»Das ist es nicht«, sagte Sara und drückte sich weg von ihr. Ihr Atem ging schnell und sie leckte sich über ihre Lippen. Nervös sah sie zur Heckscheibe hinaus.
»Ich habe das Arschloch umgebracht. Wir sollten hier verschwinden.«
Abby blinzelte. Dann grinste sie und drehte sich wieder dem Lenkrad zu.
»Dann hast du dich entschieden.«
Sara beugte sich zu ihr und leckte ihr über die Wange.
»Für immer, Baby.«
Abby fuhr das Versprechen der Berührung in ihren Schoß. Sie grinste Sara vielsagend zu und gab Gas.
Alle Rechte an dieser Geschichte liegen bei Sonja Tornefeld. Du darfst sie gern verlinken, aber nicht kopieren.
Über Abby
Abby Blackwood ist eine Figur aus dem Dämonenkosmos. Sie taucht in meinen Buchprojekten „Tango und Tod“ und „George und Deborah“ als Nebenfigur an der Seite ihres Bruders Byron Blackwood auf. Byron ist wiederum der Alphawolf der „Bethlen-Wölfe“, einer Kurzgeschichten-Reihe, die mit „Der Kuss des Mondes“ ihren Anfang genommen hat.
Je nachdem, wie das weitere Feedback zu „Road Wolf“ ausfällt, kann ich mir gut vorstellen, diese Kurzgeschichte weiterzuentwickeln. Dazu müsstest du mir aber sagen, dass du Interesse hättest ;).
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2 Gedanken zu „Kostenlose Kurzgeschichte: Road Wolf“