Ein riesiger Meilenstein ist erreicht: Das Manuskript von George und Deborah befindet sich nun beim Hybrid Verlag! Ich bin seit Tagen euphorisiert. Ich habe so lange darauf hingearbeitet, dass es mir nun unwirklich vorkommt. Seit der Zusage wollte ich es im Verlag abgeben, aber natürlich wollte ich nach dem fertigen, ersten Lektorat auch noch einmal „drüberschauen“. Dieser Prozess hat sich hingezogen!
Inhalt
Von Version 4.0 zu 5.1
Wir erinnern uns: Ich habe den Text lektorieren lassen und war dann bis Mai mit dem Einarbeiten der Korrekturen beschäftigt. Das war die Version 4.0 und die umfasste am Ende stolze 72.354 Wörter und 30 Kapitel. Pünktlich zum Ende kam dann die Zusage vom Hybrid Verlag, dass das Buch wohl gut ins Programm passe.
Abgegeben habe ich den Text nun erst jetzt, denn ich wusste nach dem Lesen von der Version 4.0, dass vieles noch nicht rund war und ich noch an einigen Stellen nachbessern muss. Das hatte ich sowieso vor. Mit dem Verlag war dann natürlich gleich zeitlicher Druck da, wobei mir Robby direkt sagte, ich soll das in Ruhe machen und mir Zeit nehmen.
Immerhin wollte ich Version 5.0 noch vor unserem Urlaub fertig haben, und ich habe nun gut sechs Wochen intensiv alle anderen Projekte hinten angestellt und an diesem Buch gearbeitet. Aus der Version 5.0, bei der es noch einige Änderungen im Plot gab, ist dann am Ende Version 5.1 geworden. Durch die besagten Plotänderungen war es notwendig, nochmal alles im Ganzen zu lesen und weitere Dinge zu ändern, oftmals Kleinigkeiten. Ich habe außerdem viel mit der Stilanalyse in Papyrus gearbeitet (das Programm stelle ich mal separat vor), um auch sprachlich schon ein solides Werk abzuliefern. Den Showdown, also das letzte Drittel, habe ich nochmal komplett umgestaltet, sodass das Buch insgesamt aktuell 90.162 Wörter und 39 Kapitel umfasst. Puh!
9 Kapitel sind dazugekommen, wobei ich pro Erzählcharakter immer ein Kapitel mache. Manche Kapitel habe ich einfach gesplittet, um beide POVs unterzubringen. Figuren habe ich mehr ausgearbeitet, Details herausgeschliffen. Es ist noch immer nicht perfekt, und ich zweifele an einigen Stellen, aber ich bin stolz auf diese Version. Es sind auch sehr gute Passagen und Kapitel dabei.
Mehr Tiefe für Plot und Figuren: Lovestory, Gemetzel und „female rage“
Bei jeder Überarbeitung lerne ich die Figuren besser kennen. Einige sind erst jetzt dazugekommen, zum Beispiel Abby Blackwood, der ich schon die Kurzgeschichte „Road Wolf“ gewidmet habe. Erstmalig trat sie in „Tango und Tod“ auf. Das Manuskript steht ja zumindest auch im ersten Entwurf – das werde ich im Urlaub lesen und dann dort auch mit der Überarbeitung beginnen.
Bei meinen anderen Figuren, gerade meinen beiden Protagonisten George und Deborah, stelle ich fest, wie gut es ihnen tut, Zeit zu bekommen. Deborahs Part hat sich mindestens verdreifacht. Sie ist mehr und mehr zur Heldin geworden und läuft George als Haupt-Erzählfigur ganz schön den Rang ab. Obwohl er insgesamt mehr Erzählzeit hat, bringt sie es nun auf 23.901 Wörter – für sich genommen ist das eine Novelle!
Sie hat einige POV-Kapitel mehr bekommen, was ihrer Entwicklung sehr gut getan hat. Ein Aspekt kristallisierte sich sehr raus. Ich nenne ihn „female rage“. Könnte das ein trope werden? Mich beschäftigt es, dass Frauen selten wütend dargestellt werden oder dass weibliche Wut so verpönt ist. Dabei trage ich selbst auch oft Wut in mir. Wut kann ein mächtiger Antrieb sein. Ich bin schon gespannt, was daraus noch erwachsen wird und was für ein Feedback aus dem Lektorat kommen wird.
Bei George habe ich hauptsächlich seine Rückblick-Kapitel vertieft. Der Roman enthält einen Rückblick über sechs (in der letzten Version fünf) Kapitel in seine Vergangenheit. Er ist immerhin 400 Jahre alt, da hat er einiges erlebt. Die Rückblick-Kapitel sind für harte Fantasy-Fans, denn sie spielen nicht in unserer Welt, sondern in einer anderen Dimension, und da geht es richtig ab mit vielen Toten, einem Volksaufstand, Hinrichtungen, Kämpfen, Blut, Gemetzel, Magie und einer Intrige, mit deren Auswirkungen George in der Erzählzeit 1964 noch zu kämpfen hat. Der Rückblick umfasst sechs Kapitel mit 22.480 Wörtern. Eventuell werde ich ein Kapitel noch splitten, weil es mit knapp 5.000 Wörtern arg lang geworden ist.
Der Rest des Buches ist mit Ausnahme des Showdowns gar nicht so actionlastig, da geht es mehr um die Beziehung zwischen George und Deborah, die sich enorm entwickelt hat. Ich hatte von Anfang an eine „erwachsene“ Beziehung zwischen den beiden im Kopf, eine Begegnung zweier starker, irgendwie traumatisierter Figuren. Mit einer Liebesgeschichte habe ich mich in den anfänglichen Versionen sehr schwer getan (und meine Erstleserin auch), und es war noch nicht stimmig. Jetzt habe ich mich aber endgültig für eine Lovestory entschieden, die aber nicht kitschig sein sollte. Spice passt auch nur bedingt in das Buch, aber es gibt Szenen, und unterschwellig wird Sex immer wieder thematisiert, also keine Sorge: Es wird unterhaltsam, aber nicht pornös. Es geht mir nicht ums Anschmachten und „kriegen sie sich oder nicht?“ – es ist keine klassische Romantasy und ich bin schon gespannt, was mir das Lektorat zum Ende sagen wird.
In Band 2 werde ich das Konzept mit verschiedenen POVs und einem ausführlichen Rückblick fortsetzen, denn diese Rückblicke liefern viel Backstory und machen mir sehr viel Spaß – sie sind ein Mix aus historischem Roman und Mittelalter-Fantasy, und da blühe ich sehr auf! In Band 2 wird die Kulisse der 30jährige Krieg werden. Dazu habe ich mir ein dickes Geschichtsbuch gekauft.
So geht es im Schreibprozess weiter…
Nun muss ich mich in Geduld üben! Ich habe keine Ahnung, wann ich die Korrekturvorschläge aus dem Lektorat zurückbekomme und inwieweit man mir den Text um die Ohren haut :o. Ich kann auch nicht einschätzen, wie umfangreich der nächste Durchgang wird.
So sieht der Fahrplan aus: Das Lektorat läuft, danach korrigiere ich, und dann kommt ein weiteres Lektorat und eine weitere Überarbeitungsrunde. Danach erfolgt das Korrektorat, also die Prüfung auf Grammatik und Rechtschreibung, und dann erst nähern wir uns der Zielgeraden …
Es ist noch ein weiter, langer Weg. Im Moment bin ich froh, den nächsten Schritt getan zu haben. Danke, dass du mich auf diesem Weg begleitest!
In der Pause, die nun vor mir liegt, werde ich mich mit „Tango und Tod“ und auch „Wolfsfeuer“ aus der Bethlen-Wölfe-Reihe beschäftigen, der Fortsetzung von „Der Kuss des Mondes“. Diese Kurzgeschichtenreihe soll ja die Zeit zwischen „George und Deborah“ und dem zweiten Band überbrücken. Ich werde diese Texte auch demnächst dem Verlag vorlegen – drückt mir die Daumen!
Ach ja: Wer die Bethlen-Wölfe mag, wird sich vielleicht freuen, dass ihre Origin-Story natürlich in „Tango und Tod“ beginnt und auch Teil von „George und Deborah“ ist. Dazu poste ich beizeiten mal einen Überblick. Die Aktualisierung dieser Website hab ich mir auch vorgenommen!